Endlich! Nach einem langen und kräftezehrendem Lockdown legen wir wieder los.
Auf der Anreise in die Steiermark steuert unser Auto ein mir noch unbekanntes Gesicht. Wie so oft auf solchen Fahrten wird über Gott und die Welt philosophiert. Und wir Kletterer erzählen uns natürlich die grausigsten Nordwandgeschichten. Da rutscht es ihm heraus: „Der Hochschwab ist kein richtiger Berg.“ Ich wieder spreche sofort.
Und dann zeigte sich schon am ersten Tag auf dem Weg in den Klettergarten „Dornröschen“ die beeindruckende Silhouette des Festbeilstein. Ich stelle nochmal klar: „Das ist ein richtiger Berg!“ Doch noch viel überzeugendere Argumente hatte der Berg selbst: Ein heftiger Regenschauer Samstags am Beilstein. Am Sonntag haben uns schon auf dem Zustieg zum Festbeilstein orkanartige Föhnböhen fast umgeblasen. An die geplante Klettertour an der luftigen Kante war nicht zu denken.
Doch jeden Abend wendete sich im Gasthaus Bodenbauer alles zum Guten. Zum richtig Guten. Auch wenn die Speisekarte absolut bodenständig geblieben ist, schmecken wir es bei jedem Bissen: Der neue Pächter hat auch schon die Gäste in einem Haubenlokal verwöhnt. Und dann wendet sich auch noch am Berg alles zum Guten: Mit der Westkante auf dem Festbeilstein und dem Fledermausgrat an der Grießmauer, dürfen wir bei schönstem Wetter zwei Genusstouren klettern. Richtige Plaisir!
Klettern am Hochschwab vom 11. Bis 15. Juni 2021.
Tourenleitung, Fotos und Bericht: Stefan Stadler