Sanfte Hügel sind mit bunten Wäldern überzogen. Dazwischen liegen idyllische Almen, die immer noch traditionell bewirtschaftet werden. Es finden sich markante Felsen, die alles überragen. So könnte man in drei Sätzen die Chiemgauer Alpen beschreiben. Mach Dir selber ein Bild!
Romantiker werden dieses Hüttentrekking lieben. Die Unterkünfte für die Übernachtungen liegen auf den Gipfeln der Berge. So lassen sich besonders oft Sonnenauf- und den Sonnenuntergänge bewundern. Wir müssen nur Abends nochmal rausgehen und je nach Jahreszeit Morgens schon vor dem Frühstück an die frische Luft. Auch nicht alltäglich ist die Übernachtung in Maria Eck. Im Wallfahrtsort werden wir ruhigen und ausgeglichenen Pilgern begegnen. Außerdem gibt es im guten Gasthof Duschen.
Bei einer Kletterausfahrt unserer Sektion ins Zillertal trafen wir trotz der lohnenden Möglichkeiten rund um die Geraer Hütte keine Kletterer. Doch die Hütte war voll. Voll mit Trekker die auf dem Berliner Höhenweg unterwegs waren. Da fiel mir auf, dass erstens Hüttentrekking voll im Trend liegt. Und, dass es zweitens bei mir in der Ecke keine schöne Mehrtageswanderung gibt. Doch das Potenzial hätten die Chiemgauer Alpen doch!
So war der Wunsch für „über die Chiemgauer“ geweckt. Jetzt galt es eine mögliche Route zu entwickeln und zu bewerten, ob diese auch wirklich gut genug ist um veröffentlicht zu werden. Ich habe mich dafür entschieden, dass die Übernachtungsquartiere nicht in Pensionen im Tal sein sollten. Stattdessen sollte der alpine Charakter mit gemütlichen Hüttenabenden herausgehoben werden. Abendessen beim Italiener oder Griechen und Hotels mit vielen Sternen soll es auf dieser Tour im tiefsten Bayern nicht geben. Mit Käsenocken und Kaiserschmarrn geht es „über die Chiemgauer“.
Aber ich will nicht nur schwärmen, ich will hier auch ehrlich sein: Es gibt „über die Chiemgauer“ auch längere Passagen auf Forststraßen. Besonders in den mittleren Etappen. Die letzte lange Forststraße haben wir beim Abstieg von der Stoißer Alm nach Adlgaß. Wenn wir das geschafft haben werden wir aber sofort mit einem echten Schmankerl der Chiemgauer belohnt: Dem Frillensee. Idyllisch liegt dieses Kleinod am Fuße des Zwiesels. Eine unberührte Natur die eine unbeschreibliche Ruhe ausstrahlt. Ein weiteres Highlight ist sicher die Kampenwand. Wie ein Hahnenkamm ragt die steinerne Gipfellinie aus dem Grün der Almen hervor. Zuletzt gehen wir über die einsame, riesige Hochebene des Untersberg – es wird abwechslungsreich!
Der Erste, der die gesamte Strecke geht und mir kurz berichtet wie es ihm ergangen ist wird belohnt. Er bekommt ein Exemplar meines Buch Abenteuer Skitouren mit persönlicher Widmung.
Ich wünsche euch viel Spaß und dass ihr gut über die Chiemgauer kommt.
Griaß Stefan
Unten findet ihr Links zu den detaillierten Beschreibungen der Etappen auf alpenvereinaktiv.com.